Das Haus Salmegg
 
Das Haus Salmegg
 
Das schöne Patrizierhaus Salmegg wurde im Jahre 1824 auf den Fundamenten der alten Befestigungsanlage des Brückenkopfes von FRANZ-JOSEF DIETSCHY, der aus Pfaffenberg oberhalb Zell im Wiesental stammte, erbaut. Bis zur Zerstörung des Kastells auf der Insel im Jahre 1744 stand hier mehrere Jahrhunderte lang das Gasthaus zur „Aue", wo auch Gericht abgehalten wurde. Unterhalb des Gasthofs war bis in die Zeit Franz-Josef Dietschys die Schifflände. Dietschy kam 1792 nach Rheinfelden Schweiz, das zu damaliger Zeit noch zu Vorderösterreich gehörte, genau wie auch unser rechtsrheinisches Gebiet. Er erlangte durch Geschicklichkeit und Fleiss Wohlstand und Ansehen. Zunächst war er Schweinehändler und später Besitzer des Gasthofes und der Brauerei „Salmen".
 
Er heiratete ANNA-MARIA TSCHUDY. Sie hatten zusammen, mit beider Kinder aus erster Ehe, elf Kinder. Durch das arbeitsreiche- und pflichtenreiche Leben in dem grossen Haushalt, aber auch durch schmerzliche Verluste (mehrere Kinder starben früh), war die Gesundheit der Mutter sehr angegriffen. Das bewog Franz-Josef Dietschy, das Haus auf die Sonnenseite des Rheins, das nunmehr zum Grossherzogtum Baden gehörte, zu bauen. Leider aber starb Anna-Maria bald nach der Fertigstellung des Hauses im Jahre 1826.
 
Dieser Schock hat der Familie die Freude am „Salmegg" gründlich vergällt, denn keiner wollte es als neues Heim annehmen. Es ist zeitlebens für Vater und Kinder nur ein Ferienhaus geblieben. Erst eine Enkelin bewohnte es nach der Pensionierung ihres Mannes, des Verlegers Martin BENZIGER aus Einsiedeln. Das war zu Beginn unseres Jahrhunderts bis 1911. Während der beiden Kriege, als die Grenzen geschlossen waren, kam es zu Zwangseinweisungen von deutschen Familien. Auch Büroräume und die Musikschule waren dort untergebracht. Das Haus verlotterte immer mehr: 1942 ging es durch Tausch zweier Häuser in der Schweiz in den Besitz von Badisch Rheinfelden über. 1962 wurde das Wirtschaftsgebäude abgerissen. Ende der 80er-Jahre entschloss man sich, das Haus zu erhalten und es zu renovieren. Heute gibt es hier das Trauzimmer, einen Konzertsaal und Räume für Kunstausstellungen. Das Untergeschoss wird als Restaurant genutzt. Im Dachgeschoss befindet sich das Rheinfelder Stadtmuseum.
 
Nun noch etwas zum Baustil: Das „Salmegg" ist ein rechteckiger Bau in klassizistischen Stil mit einem Krüppelwalmdach und Gauben. Vorn ist es zweigeschossig mit 7 Achsen. Der Eingang in der Mitte hat einen zweiseitigen Treppenaufgang. Über der Türe hat das Abschlussgesims Volutenkonsolen. Zwischen den beiden Stockwerken, vorn und an den Giebelseiten, verläuft ein sog. Gurtgesims.
 
Die Südseite ist dreigeschossig und fünfachsig. Unten sind fünf rundbogige Arkaden mit Kämpfergesims. Im 2. und 3. Geschoss haben wir Säulenkolonnaden. (Dorische Säulen).
 
Im heutigen Stadtpark, wo unter Franz-Josef Dietschy Weinreben wuchsen, steht ein Gedenkstein, den dieser zur Erinnerung an seine Frau errichten liess. Darauf steht neben ihren persönlichen Daten der biblische Korintherspruch:
 
„Die Liebe höret nimmer auf".
 
 
 
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